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STARRE

von

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Der Umzug

An diesem Wochenende wollten Michael, Anna, Jen und Reiner endlich nach Berlin in ihre WG ziehen und sie haben mich und Marcus gefragt, ob wir ihnen helfen würden. Es war Wochenende und der Umzug musste heute stattfinden. Wir freuten uns schon sehr auf den Tag und fuhren frühmorgens los. Die meisten Möbel waren schon in den Vortagen aufgebaut worden. Jetzt ging es nur noch darum, Kisten auszupacken und alles ordentlich auszuputzen. Marcus, Reiner und ich trugen die schweren Kisten aus einem Lieferwagen, den sie extra bestellt hatten, ein paar Stockwerke hoch in die Wohnung. Jen und Anna fingen bereits an, die Schränke in der Küche auszuputzen.
 

Es war schönes Wetter und alle hatten gute Laune. Nachdem alle Kisten in der Wohnung gestapelt waren, half ich Michael, seine Kartons auszupacken. Beim Auspacken hatte ich plötzlich ein Fotoalbum in der Hand und blätterte es einmal durch. In dem Album waren viele Fotos von Markus und Michael, als sie noch klein waren. Ich war sehr verblüfft, denn als sie noch jung waren, so etwa 6 Jahre alt, sahen sie sich noch viel ähnlicher als heute, ich konnte sie kaum auseinanderhalten. Michael setzte sich zu mir auf das Bett und erklärte mir genau, woran man sie beide unterscheiden konnte. Zum Beispiel hatte Michael ein Muttermal am Hals, was Marcus nicht hatte. Ich war völlig begeistert von den Fotos. Als Michael das bemerkte, nahm er ein Kinderfoto von Marcus heraus und gab es mir in die Hand. “Du willst doch sicher eins haben, oder?" fragte er mich. Ich strahlte über das ganze Gesicht und bedankte mich. Jetzt kam Marcus ins Zimmer und sah das Album und das Foto in meiner Hand. Marcus lachte ein wenig verlegen und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Jetzt packten wir den Rest der Kiste aus und räumten alles in die Schränke.
 

Nach vielen weiteren Kisten, die wir ausgeräumt hatten, beschlossen wir alle eine Pause zu machen und Reiner gab uns allen ein Bier in die Hand. Michael ergriff das Wort und fragte, ob es in Ordnung wäre, wenn der gemeinsame Geburtstag von ihm und Marcus in der WG gefeiert werden würde. Denn er wollte den Geburtstag gerne mit einer Einweihungsparty verknüpfen. Marcus und ich schauten uns an und nickten uns zu. Ich sagte, dass das doch eine gute Idee wäre und ich klärte gleich ab, ob es für alle okay wäre, wenn ich einen Freund, Leon, mitbringen würde. Alle freuten sich und sagten, je mehr, desto lustiger. Alle außer Marcus, der hatte sich enthalten und leise vor sich hin geknurrt. Und da war auch schon wieder dieses Fingerknacken, was er immer machte, wenn er nervös oder ungeduldig war. Jetzt fing Anna laut an zu lachen und meinte, dass auch Michael die Angewohnheit hatte, ständig mit den Fingern zu knacken. Michael lief ein wenig rot an und alle fingen an zu lachen. Marcus hielt sich plötzlich die Hand fest und ich fragte ihn, ob alles gut sei. Er antwortete, dass sie jetzt, nach dem Heben der schweren Kisten, etwas weh tat und Jen fragte, warum die Hand angeschwollen war. Marcus winkte ab und meinte, dass es nur eine kleine Schlägerei im Bordell gegeben hatte. Ich fiel ihm ins Wort und meinte, dass es bestimmt keine Kleinigkeit war, und dass er seinem Chef vielleicht das Leben gerettet hat.
 

Alle waren neugierig und Marcus erzählte die Geschichte, wie er Bernd das Leben gerettet hatte. Danach vereinbarten wir, dass wir nächsten Freitag die Party in der WG feiern würden und besprachen, wer was mitbringen und einkaufen würde. Ich und Jen würden uns um Snacks kümmern und Marcus und Michael besorgten den Alkohol. Als wir dann alles Wichtige besprochen hatten, machten wir uns wieder an die Arbeit. Gegen Abend mussten ich und Marcus uns dann verabschieden, da es für Marcus Zeit wurde, sich für das Bordell fertig zu machen. Ich fragte Marcus auf dem Nachhauseweg, ob er denn am 06.06. also an seinem Geburtstag freihatte und er nickte und meinte, dass er das schon vor einem Monat mit Bernd besprochen hatte. Ich freute mich schon sehr auf die Party und war überglücklich, ein Kinderfoto von Marcus zu besitzen. Ich nahm mir vor, es in die Schachtel zu legen, in der ich alle Geschenke von Marcus aufbewahrte.
 

Marcus war schon unterwegs zum Bordell, als ich sein Kinderfoto in die Schachtel legen wollte. In Erinnerungen versunken schaute ich mir alle Gedichte, Briefe und Geschenke noch einmal an, bis mir auffiel, dass etwas Wichtiges fehlte. Wo war das kleine Tütchen mit dem Kokain hin? Ich war mir ganz sicher, dass ich es hier versteckt hatte…



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